

Naturverrückt
Schon als Kind war ich sehr gerne "draussen" und habe viel in der Natur gespielt. Und egal, wo ich bisher gelebt habe, am besten habe ich mich immer in der Natur erholt. Dabei hatte ich lange Zeit gar keine Ahnung von den Pflanzen, kannte viele vom Namen her überhaupt nicht. Doch je mehr man sich mit dieser Welt beschäftigt, desto mehr Pflanzen lernt man kennen und lieben. Und die grösste Freude ist es, wenn man eine Pflanze in der freien Wildbahn findet, über die man bis dato "nur" was gelesen oder über die man in einem Kräuterkurs was gelernt hatte.
Geniesserin
Viele kommen zur Pflanzenheilkunde über eine Arbeit im medizinischen Bereich oder beispielsweise durch ein Studium der Biologie. Ich bin über das Kochen zu den Wildpflanzen gekommen. Essen und Trinken nehmen einen wichtigen Stellenwert in meinem Leben ein. Der Genuss steht an erster Stelle, die Qualität der Lebensmittel ist entscheidend. Da halte ich es wie die Italiener. Wenn man dann noch weiss, welchen gesundheitsfördernden Effekt die Wild- und Heilpflanzen für uns haben, dann macht das Kochen und auch Backen noch viel mehr Spass.


"Unkraut"-liebend
Für mich ist keine Pflanze "Unkraut". Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Wild- und Heilpflanzen. Jede Pflanze ist auf ihre Art heilsam und gesund, die Wildkräuter meiner Meinung nach sogar mehr, da sie noch voller natürlicher Inhaltsstoffe sind. Klar, es gibt auch giftige Pflanzen. Und natürlich müssen wir lernen, was wir essen dürfen und was nicht. Doch wie schon Paracelsus sagte:
"Die Dosis macht das Gift!"
Generell bin ich der Meinung, dass wir wieder mehr Pflanzen essen und kleinere Krankheiten mit Heilpflanzen behandeln sollten. Mut zum eigenverantwortlichen Handeln ist hier gefragt. Lasst uns wieder mehr Verantwortung für uns selbst und unsere Gesundheit übernehmen!
Über mich
Zu den Wild- und Heilpflanzen bin ich erst sehr spät gekommen, über Umwege. Naturliebend war ich schon immer, schon von Kind an, so habe ich dann auch mal an der Westküste Sardiniens gelebt, wo die Natur noch sehr unberührt ist und ein Teil der Küste, wie die Sinis-Halbinsel, unter Naturschutz steht. Zum ersten Mal in Berührung mit der Pflanzenheilkunde kam ich 2019 durch einen Kräuterkurs zum Thema "Essbare Wildpflanzen". Da ich sehr gerne koche und backe, hatte ich schon länger über einen Kurs zu diesem Thema nachgedacht. Und im Sommer 2019 habe ich bei Barbara Erath, einer Kräuter-Expertin aus Basel, meinen ersten Wildkräuter-Kurs besucht.
Was soll ich sagen? Es hatte mich sofort gepackt. Mir war bis dato gar nicht klar, was man überhaupt alles essen kann, was gemeinhin als "Unkraut" abgetan wird. In der Folge habe ich dann weitere Wild- und Heilpflanzen-Kurse besucht und mich daraufhin entschieden, mein Wissen in diesem Bereich zu vertiefen. Von 2020 bis 2022 habe ich die Weiterbildung zur Phyto-Praktikerin an der Freiburger Heilpflanzenschule gemacht, eine Zeit, die mich sehr geprägt hat und in welcher ich viel gelernt habe, vor allem von meinen Dozentinnen Cornelia Stern und Helga Ell-Beiser. Deren Wissen ist enorm!
Oft habe ich im Kurs gedacht, wie kann man sich das denn je alles merken, denn es gibt so viele Pflanzen auf der Welt, so viele verschiedene, sekundäre Inhaltsstoffe, zudem hat jede einzelne Pflanze eine Vielzahl an Wirkstoffen, die auch heute noch nicht alle erforscht sind. Doch ich denke, es geht gar nicht darum, alles zu wissen (was eh nicht möglich ist), sondern sich mit den Pflanzen auf seine eigene Art und Weise zu beschäftigen und einen individuellen Zugang zur grossen Pflanzenwelt zu finden. Der eine macht das über Bücher, die andere über Kräuterkurse, die nächsten wieder durch praktische Tätigkeiten wie Tinkturen oder Heilsalben herstellen. Es ist ein weites Feld, vor allem aber ist es sehr spannend und bereichernd.
Ich lade Euch dazu ein, in diese Welt einzutauchen.

